Am Super-Friday der EFG Swiss Open Gstaad kamen die Fans wahrlich auf ihre Kosten. Die Viertelfinals brachten vier verdiente Sieger hervor: Stefanos Tsitsipas, Matteo Berrettini, Jan-Lennard Struff und Quentin Halys.
Matteo Berrettini (ATP 82) ist ein sicherer Wert in Gstaad. Sein gestriger Viertelfinal gegen Felix Auger-Aliassime war sein nunmehr elfter Sieg in Gstaad – von zwölf gespielten Partien! 7:6, 7:6 gewinnt der Italiener das hochklassige und ausgeglichene Match – seine Überlegenheit in den Tiebreaks hat Berrettini auch dem Publikum zu verdanken, das ihn in den entscheidenden Momenten gegen den an Nummer 3 gesetzten Kanadier lautstark unterstützte.
Der Römer ist sehr beliebt im Berner Oberland: Wann immer er bislang an den EFG Swiss Open Gstaad angetrat, erreichte er die letzte Runde. 2018 gewann er hier seinen ersten ATP-Titel, 2022 unterlag er erst im Final Roberto Bautista Agut.
Berrettinis Halbfinal-Gegner ist also gewarnt. Es ist Weltnummer 12 Stefanos Tsitsipas (Samstag, nicht vor 13:30 Uhr) – der topgesetzte Grieche erreichte gleich bei seiner Premiere im Saanenland die Halbfinals und hat dabei noch keinen Satz abgegeben, zuletzt bei einem bestechenden Auftritt gegen den Gstaad-Sieger von 2017, den 37-jährigen Italiener Fabio Fognini (6:4, 6:3 in 66 Minuten).
Und auch der 25-jährige Grieche hat seine Liebe zum Tennis in den Alpen entdeckt. «Ich habe den Eindruck, es liegt mir hier, das sieht man an meinen Resultaten», sagt der diesjährige Monte Carlo-Sieger. Dazu liebe er die Berge, er könne sich sogar vorstellen, ein Haus in der Schweiz zu kaufen, wisse aber noch nicht genau, wo. Sollte Tsitsipas, der seine bisherigen drei Duelle mit Berrettini gewonnen hat, in den Final einziehen, dürften seine Eindrücke von Gstaad noch besser sein: Er würde in die Top-10 zurückkehren.
Im anderen Halbfinal, der um 11 Uhr Vormittags angesetzt ist, stehen sich der Deutsche Jan-Lennard Struff (ATP 37) und der französische Überraschungs-Halbfinalist Quentin Halys (ATP 192) gegenüber. Struff zwang die argentinische Nummer 4 des Turniers, Tomas Martin Etcheverry 7:5, 3:6, 6:3 in die Knie, Halys gewann das Duell zweier Qualifikanten gegen den Brasilianer Gustavo Heide 6:1, 7:5 – und sorgte dabei für grosses Spektakel. Dem 27-Jährigen, der wie Fussball-Star Kylian Mbappé im Pariser Vorort Bondy geboren ist, gelang mit einem Schlag im Sitzen wohl der Punkt des Turniers.