Die EFG Swiss Open Gstaad und Matteo Berrettini (ATP 82), das ist und bleibt eine grosse Liebe. Hier holte er seinen ersten ATP-Titel, nun gewinnt der Italiener zum zweiten Mal nach 2018 den Final: 6:3, 6:1 gegen Qualifikant Quentin Halys.
Quentin Halys war der Stärkste in der unteren Tableau-Hälfte und stand zum ersten Mal in seiner Karriere in einem ATP-FInal – das ist ein grosser Erfolg für die französische Nummer 192 der Welt. Aber dann kam Matteo Berrettini. Die ehemalige Weltnummer 6 war am ausverkauften Final-Sonntag der EFG Swiss Open Gstaad 2024 einfach zu stark.
In der Roy Emerson Arena, wo er nach seinem Titel 2018 auch 2022 den Final erreichte (und gegen Casper Ruud verlor), brillierte der Römer auf der ganzen Linie und stemmte nach nur 59 Minuten mehr als verdient vor tosendem Publikum die schwere Granit-Trophäe in die Höhe. Es ist sein neunter Titel insgesamt.
Die gute Form zeigte Berrettini bereits in Wimbledon, als er dem Weltranglisten-Ersten Jannik Sinner alles abverlangte. In Gstaad gab Matteo Berrettini die ganze Woche lang keinen Satz ab. Dies, obwohl die Liste seiner Gegner hochklassig war: Ab Freitag besiegte er der Reihe nach Félix Auger-Aliassime, Stefanos Tsitsipas und eben Überraschungsmann Halys. Vor allem beim Service präsentierte sich Berrettini unwiderstehlich. Einzig im Auftaktmatch gegen den Kolumbier Daniel Galan verlor er ein Aufschlagspiel.
Das Comeback des zweifachen Gstaad-Siegers, der im letzten Jahr wegen diverser Verletzungen in der Weltrangliste abgefallen war, nimmt damit weiter Fahrt auf. Dank seines jüngsten Erfolges im Saanenland ist er wieder die Nummer 50 der Welt, Tendenz steigend… Ein Grund mehr für seine Liebeserklärung an das Turnier im Berner Oberland. «Ich habe es schon viele Male gesagt, wiederhole es aber gerne: Ich liebe alles hier – die Berge, die Fans, die Organisation. Gstaad ist eines der besten ATP 250-Events der Welt. Ich komme wieder!»
Cécile Klotzbach